Akupunktur wird seit rund 2500 Jahren angewendet. Sie stützt sich auf die Grundlagen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Nach alter chinesischer Vorstellung durchdringt die Vitalkraft Qi das gesamte Universum. Qi beinhaltet Yin und Yang, also zwei einander entgegengesetzte Prinzipien. Erst die Vereinigung aus Yin und Yang führt zu einer allumfassenden Harmonie. Vollkommene Gesundheit also, besteht in einem ausgeglichenen Verhältnis aller Yin- und Yang-Elemente.
Körper, Seele und Geist bilden eine Einheit. Das Eine bedingt das Andere. Wird die alles durchdringende Lebenskraft Qi durch krankmachende Faktoren gestört (z.B. Störungen am Bewegungsapparat, akute oder chronische Entzündungen, Verspannungen der Muskulatur, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Psychische Blockaden etc.), kommt es zum Energiestau oder Überschuss.

Die Akupunktur der Schädelakupunktur nach Yamamoto beruht auf der Erkenntnis, dass sich am Schädel Areale lokalisieren lassen, die einem anatomischen Somatotop des Bewegungssystems (z.B. Arm, Fuss, Hand, ähnlich der Reflexzonentherapie am Fuss) der Sinnesorgane und Teilen des ZNS (Zentrale Nervensystem) entsprechen.
Bei Erkrankungen oder Störungen des Bewegungsapparates, der Sinnesorgane und des ZNS werden die entsprechenden Areale, bzw. Punkte am Schädel empfindlich und können gezielt akupunktiert werden.
Vor allem akute Beschwerden können über diese Punkte mit schneller Linderung behandelt werden. Direkt bei oder nach der Behandlung bemerkt der Patient eine deutliche Besserung des Beschwerdebilds.
Bei chronischen, also sehr lange bestehenden Störungen ist der Soforteffekt nicht so ausgeprägt. Der Behandlungseffekt setzt später ein, also nach mehreren Nadelungen, hält aber länger an.

Indikationen: Wann wird mit Akupunktur behandelt?
• Erkrankungen der Wirbelsäule wie z.B. Blockierungen,   Bandscheibenvorfälle, Schulter-Arm-Syndrom etc.
• Schulter-, Ellenbogen-, Handgelenkserkrankungen (Tennisarm)
• Hüft-, Kniegelenkarthrosen
• Trigeminus Neuralgie
• Migräne, Spannungskopfschmerzen
• Schwindel, Koordinationsstörungen
• Zur Nachbehandlung nach Operationen
• Allgemeine Schmerzzustände

Kontraindikationen: Wann darf nicht Akupunktiert werden?
• Schwangerschaft
• Störungen des Immunsystems (HIV)
• Störungen des Gerinnungssystems (Bluter)
• Akute Dermatitis
• In offene Wunden
• Bei bekannter Unverträglichkeit gegenüber Bestandteilen der   Akupunkturnadel (z.B. Nickel, Chrom, Gold)

Behandlungsdauer:
• Die Nadeln werden in der Regel 15 – 45 Minuten belassen
• Bei akuten Erkrankungen/Störungen sind Intervalle von 2x täglich   bis alle 2 Tage angezeigt (3 bis 8 Sitzungen)
• Chronische Erkrankungen/Störungen einmal wöchentlich oder alle   2 Wochen (10 bis 15 Sitzungen)

Tun denn diese Nadeln im Kopf nicht weh?
Diese Frage kann weder mit einem absoluten NEIN noch mit einem absoluten JA beantwortet werden. Verschiedene Menschen reagieren verschieden auf einen Reizimpuls. Die Bandbreite der Empfindungen von „äusserst schmerzhaft“ bis hin zu „kaum etwas verspüren“ ist gross.
Aber auch hier gilt der Leitsatz: «Schwache Reize fachen die Lebensfähigkeit an, mittelstarke fördern sie, starke hemmen sie und stärkste heben sie auf».
Daher soll es die Aufgabe des Therapeuten sein, die Behandlung so zu gestalten, dass es für den Klienten so schmerzfrei wie möglich aber trotzdem punktgenau und effektvoll erfahren werden kann.